Bekannt ist "Santa Lucia" vor allem wegen des schwedischen Lichterbrauchs: Am 13.12. geht die jüngste Tochter weissgewandet mit einem grünen Lichterkranz auf dem Kopf von Zimmer zu Zimmer und weckt die Familie. Dabei verteilt sie erste Proben von Gebäck ("Lussekatter", s. unten). Ursprünglich war der Lucia-Tag der kürzeste Tag, daher der Lichterbrauch. Später wurde er als Vorbote des Weihnachtslichtes interpretiert.
Legenden und Bräuche
Auch die Legende, nach der Lucia in ihrem Martyrium die Augen ausgerissen wurden, woraufhin sie von Maria viel schönere bekommen habe, weist auf die Lichtsymbolik hin.
Der Lucientag war früher auch mit Wetterorakeln verbunden. Z. B. trennten Mädchen am Gedenktag ein Stück Rinde einer Weide ab, ritzten ein Kreuzzeichen in den Stamm und banden die Rinde wieder fest. Wenn sie am 1. Januar die Stelle wieder enthüllten, suchten sie aus den veränderten Zeichen die Zukunft zu deuten.
Vor allem im österreichischen Burgenland säte man am 13. Dezember Weizen in einen mit Erde gefüllten Teller. Wenn die Saat bis zum Heiligabend aufging, kündigte dies ein gutes Erntejahr an. (Der uralte Brauch vom "Osiris-Bett" in Alt-Ägypten hat weitergewirkt!).
Besonders Mutige wagten sich in der Luciennacht nach draussen, um den Lucienschein zu sehen, der die Zukunft deuten sollte.
Wie am 4. Dezember Barbarazweige, schneidet man am 13. Dezember Kirschzweige als Lucienzweige.
Das Bild links wurde von Francesco del Cossa (1435-1477) gemalt, es hängt in der National Gallery of Art in Washington. In ihrer linken Hand trägt sie die Augen wie eine Blume!
Das Gebäck
In Schweden wird für den Lucia-Tag auch gebacken - ein ganz besonderes Gebäck. Es wird Lussekatter, also Lucia-Katzen, genannt.
Wir haben für Sie das Rezept für "Lussekatter" als Datei "Rezept_fuer_Lussekatter.pdf " ganz unten auf der Seite bereitgestellt.
... und ausserdem:
Bei den Orthodoxen (Griechenland) heisst Lucia "Hl. Paraskevi" (Voraussicht). Zu ihr wird bei Augenleiden gebetet, und kleine metallene Votivtäfelchen mit Augen-Nachbildungen werden ihr gewidmet.
In Genf feiert man am 13. Dezember jeweils mit einem nächtlichen Umzug die erfolgreiche Abwehr der Savoyarden: Die mutigen Genferinnen schütteten ihre heissen Suppentöpfe auf die Angreifer, die mit Leitern die Stadtmauern erklimmen wollten ("Escalade").
Links ein Bild des Escalade-Topfes mit dem Genfer Wappen, wie er in Schokolade, mit Marzipan-Gemüse und Knallbonbons gefüllt, von jeder Genfer Confiserie angeboten wird.
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