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7. Dezember

Kennen Sie die vielen Mythen und Bräuche, die sich um den "Mistelzweig" ranken?

Die Misteln sind viel interessanter, als man beim ersten Blick durch die rosige Brille der Weihnachtsfreude vermuten würde!

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Die wilde Pflanze, von der es etwa 1'400 Arten gibt, wächst meist hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Wo man auch leben mag - in Senegal oder Schweden, in Wales oder Japan - überall hängen Misteln zwischen Himmel und Erde.


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Das Brauchtum

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Beinahe auf der ganzen Welt sind Bräuche um den Mistelzweig bekannt. Im Volksglauben gilt die Mistel seit jeher als Glücksbringerin.

Es ist Brauch, einen Mistelzweig an Türstürzen und Lampen aufzuhängen. Er wird dabei z.B. mit Stechpalmen-Zweigen und Bändern zusammen arrangiert. Ursprünglich aus den angelsächsischen Ländern eingedrungen, war dies eigentlich ein heidnischer Fruchtbarkeits- und Zauberbrauch. Früher half der Mistelzweig, so glaubte man, böse Geister, Hexen oder den Blitzschlag abzuwenden.

Ein Kuss unter einem Mistelzweig soll aber auch die Liebe festigen. Steht eine junge Frau zur Weihnachtszeit unter dem schön geschmückten Mistelzweig, kann sie es nicht ablehnen, geküsst zu werden. So ein Kuss konnte eine tiefe Romanze bedeuten oder auch dauerhafte Freundschaft und Wohlwollen. Blieb das Mädchen ungeküsst, konnte es nicht erwarten, im nächsten Jahr zu heiraten.

In den verschiedenen Ländern variiert der Brauch ein wenig.

In anderen Ländern

Die Engländer des 18. Jahrhunderts nannten die Früchte des Mistelzweiges "Kuss-Kugeln". In manchen Teilen Englands wird der Weihnachts-Mistelzweig in der zwölften Nacht verbrannt, damit die Jungen und Mädchen, die sich darunter küssten, auch wirklich heiraten werden. Es gibt aber noch eine weitere Spielregel: pflückt man eine Beere vom Zweig, gibt es einen Kuss, zwei Beeren zwei Küsse etc. Wenn keine Beeren mehr da sind, ist Schluss mit der Küsserei!

In Skandinavien wurde der Mistelzweig als Pflanze des Friedens angesehen, unter dem Feinde den Waffenstillstand erklären konnten. Zerstrittene Ehepaare küssten sich darunter zur Versöhnung.

Auch in Kanada küsst man sich bis heute unter dem Mistelzweig. Wenn sich also ein verliebtes Paar einen Kuss unter dem Mistelzweig gibt, wird es als ein Versprechen zum Heiraten, genauso wie als Prophezeiung für Glück und ein langes Leben, interpretiert.

In Frankreich wurde der mit dem Mistelzweig verbundene Brauch dem Neujahrstag vorbehalten: "Au gui l' An neuf" (Mistelzweig für das neue Jahr). Heute können Küsse unter dem Mistelzweig zu jeder Zeit während der Feiertage ausgetauscht werden.

Mistel als Heilpflanze

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Als Heilpflanze hat die Mistel eine lange Tradition. So empfiehlt sie bereits der griechische Arzt Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) gegen Milzsucht, auch Theophrastos (371 - 285 v. Chr.) und Plinius erwähnen sie.

Während des ganzen Mittelalters galt die Mistel vor allem als heilkräftig gegen Epilepsie. Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert fehlte die Mistel als Heilmittel gegen die verschiedensten Krankheiten in keinem der bekannten Kräuterbücher.

Bei uns gibt es zahlreiche Fertigarzneien mit Mistel, die bei Bluthochdruck, Altersbeschwerden und Arteriosklerose eingesetzt werden. Sie sind dabei durchweg mit anderen Substanzen kombiniert. Auch Misteltee wird z.B. gegen Schwindel empfohlen.

Auf Anregung von Rudolf Steiner (1920) finden in der anthroposophisch orientierten Medizin einige unterschiedliche Mistelpräparate Verwendung in der Tumortherapie. Klinische Untersuchungen der Wirksamkeit dieser Medikamente wurden seit Jahren durchgeführt, es fehlen aber noch molekularbiologische Bewertungen der verschiedenen, biologisch aktiven Komponenten.


Symbolpflanzen im Advent

Weitere Symbol-Pflanzen in der Advents- und Weihnachtszeit sind Tanne, Barbara-Zweige (vergl. Adventskalender vom 4. Dezember), Jericho- und Christrose. Sie werden auf anderen Seiten in diesem Adventskalender noch mehr darüber lesen.

... und ausserdem:

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland rät, zum Schutz der Pflanze auf den Brauch, einen Mistelzweig aufzuhängen, zu verzichten. Da Mistelzweige hauptsächlich in der Weihnachtszeit nachgefragt werden, lohnt sich der kommerzielle Anbau nicht. Dies führt dazu, dass die Bestände in der freien Natur ausgebeutet werden. Die negative Folge dieser alten Tradition ist die Gefährdung der Pflanzenart.


In vielen Foren (auch jenen der Krebsliga) findet man Beiträge über die Anwendung der Mistel in der Krebstherapie. Führend darin ist die Lukasklinik in Arlesheim, mehr zu den Therapien finden Sie auf der Website der Klinik:
www.lukasklinik.ch

Externe Links

Anthroposophische Medizin Wikipedia

http://www.zauber-pflanzen.de/adventz/advent_zaub.htm

 
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